2020 - was für ein Jahr. Selbst im Rückblick kommt es einem so irreal vor, wie die ganze Welt zum Stillstand kam und noch bis heute Ende 2021 mit der Pandemie zu kämpfen hat. (wenn auch mittlerweile unter etwas anderen Vorzeichen)
Davon blieben natürlich erst recht nicht die unzähligen Chöre verschont - hatte sich dieses blöde Virus ausgerechnet die Reise über die Luft als Übertragungsweg ausgesucht - und müssen noch heute mit den Folgen kämpfen.
Als das Unglück begann, startete ich natürlich den Versuch, unseren Chor weiterhin zusammen zu halten. Soundtracks wurden im Studio aufgenommen, wöchentlich verschickt, Videobotschaften kamen hinzu, im Signal-Messenger wurde eine Gruppe eingerichtet, unzählige Mails wurden geschrieben und später kam auch die Möglichkeit hinzu, sich bei Zoom zu treffen, um sich auch mal wieder sehen zu können.
Vielleicht hätte es gut gehen können, wenn diese Phase nicht ganz so lange gedauert hätte. Doch leider ging die Geschichte anders weiter. Die Soundtracks waren mit der Zeit für die Meisten noch maximal eine schöne Musik für die Woche, aber selten ein Übeanreiz, die Kommunikation schlief zusehends ein, die Zoom-Meetings wurden nur zum Teil und von immer weniger Teilehmern besucht, Mitglieder kündigten und so weiter. Ich kann das alles nur zu gut verstehen und ähnliche Geschichten habe ich im Laufe der Zeit von vielen Gruppen mitbekommen.
Zum 30.06.21 schließlich stellte ich unseren laufenden Chor in der bisherigen Form ein. Traurig, aber irgendwie wurde es im Laufe der Zeit einfach immer ersichtlicher, dass wir unser 10jähriges Jubiläum wohl nicht mehr feiern würden.
Am Ende dieser Zeit stand und steht aber vor allem Dankbarkeit für:
- all die schönen Jahre gemeinsamen Singens
– unzählige tolle Proben
– das Überstehen auch schwieriger Zeiten, in denen die Motivation mal am Boden lag
– unfassbar tolle Auftritte - angefangen von den kleinen Bethesda-Aktionen bis hin zu den großen Konzerten
– das miteinander Lachen, Weinen, Leben
Es war eine gute Zeit! Danke Gott und allen die mich in diesen Jahren begleitet haben!
Befiehl dem Herrn deine Wege
und hoffe auf Ihn.
ER wird’s wohl machen.
Psalm 37,5
Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie und in welcher Form ich das chorische Gospelsingen mit mir als Leiter in Celle und Umgebung weiterhin aufrecht erhalten bzw. neu ins Leben rufen könnte. Deshalb habe ich einfach mal an die Ursprünge an Gospel 4 Life zurückgedacht und mich wieder auf das besonnen, was ich damals schon gedanklich bewegt habe.
Eine der Ideen war 2010/11 das projektbezogene Arbeiten - zwar war ein regelmäßiges Proben der Plan, aber mit Bezug auf bestimmte Auftritte, Events oder Aktionen. Im Laufe der Zeit lief sich der Chor dann aber doch anders ein und wurde schließlich zu einer festen Gruppe.
Trotzdem - Warum also dort nicht wieder ansetzen?
Deshalb rief ich ein neues Projekt ins Leben - Gospel 4 Hope, der Hybridworkshop. Da im Sommer einfach noch nicht klar war, wann und unter welchen Bedingungen ein Präsenzproben wieder so möglich würde, dass man nicht von Woche von Woche wieder mit einem Ende rechnen musste, beschloss ich das Medium „Zoom“ als erste Phase zu benutzen. Dort wollte ich im Laufe der Zeit ein Konzert-Repertoire mit Interessierten aufbauen, das dann aber schließlich nach einer kurzen Phase von Präsenz-Proben in ein oder zwei Konzerte führen sollte.
Und hat der Plan geklappt?
Ich hatte zwar anfangs durchaus mit mehr Teilnehmern gerechnet, war dann aber sehr dankbar, dass ich im Juli mit 20 Teilnehmern starten konnte. Die Vorbehalte waren bei vielen groß - geht das überhaupt, spielt die Technik mit, wie wird das werden, etc.? Mittlerweile sind wir aber richtig gut dabei, haben uns bereits eine Reihe an Stücken erarbeitet und sind, und das freut mich am meisten, trotz der rein virtuellen Begegnung schon zu einer richtig tollen Gemeinschaft zusammen gewachsen.
Nun bewegen wir uns gerade auf die zweite Phase zu und werden uns schon bald real begegnen und miteinander singen. Ich freue mich riesig darauf. Und wir denken auch schon weiter - in den ersten zwei Monaten 2022 werden wir mit unserem Programm schließlich auch „in concert“ sein. Das wird großartig - ich kann es kaum erwarten :) (Termine komme sobald sie feststehen)
Und was wird danach sein? Ganz genau weiß ich es tatsächlich noch nicht und auch wenn ich schon viele Gedanken dazu habe, ist noch nichts davon konkret. Ein regelmäßig wöchentlicher Chor wird vermutlich erst einmal nicht zu meinen Angeboten gehören. Stattdessen gehen meine Überlegungen dahin, Projekte verschiedener Art ins Leben zu rufen, die selbstverständlich weiterhin unter der großen Überschrift „Gospel 4 Life“ stehen werden. Dies bietet zugleich auch Chancen, wieder mehr Menschen für das Singen im Chor zu begeistern, da damit keine langwierigen „Verpflichtungen“ verbunden sind. Ich bin also voller Hoffnung!
Wie gesagt - Genaues steht noch nicht fest. Fest steht aber - „Gospel 4 Life“ bleibt :)
Liebe Grüße und ganz viel Segen, Eike